Retouren – Per Gesetz zu mehr Nachhaltigkeit

Retouren – Per Gesetz zu mehr Nachhaltigkeit

Online shopping blüht. Die Retouren genauso. Besonders seitdem, die Läden durch den Lockdown geschlossen sind, floriert der Online Handel. Wenn wir online bestellen, werden Retouren meistens von vornherein mit eingeplant, denn in der Regel ist der Service kostenlos möglich.

Nachhaltig ist dieses Handeln leider überhaupt nicht. Weder das hin- und herschicken der Produkte, noch das, was oftmals mit den Produkten passiert, sobald sie wieder beim Händler ankommen!

Um Ressourcen, die Umwelt und den Handel zu schonen, versucht die Bundesregierung diesem Trend einen Riegel vor zu schieben. 

Was wir über das Retourengesetz wissen müssen:

Nachhaltigkeit im Reitsport: Equizaar

Was ist das Retourengesetz?

Grundsätzlich wird durch das Retourengesetz der Umgang mit den Rücksendungen zwischen Kunden und Händlern geregelt. Durch die Erweiterung des Retourengesetzes soll die Vernichtung von Retouren, und damit der Vernichtung von Rohstoffen, stark reduziert werden. 

Vernichtung von Retouren

Durch die neu eingeführte Obhutspflicht soll die Vernichtung von zurückgesendeter, neuwertiger Ware verboten werden. 

Momentan werden in Deutschland Retouren im Warenwert von 200 Millionen Euro im Jahr vernichtet. 

Warum werden Retouren vernichtet?

Erst wenn ein Weiterverkauf oder eine Spende aus rechtlichen Gründen (beispielsweise Gesundheitsrisiken, grobe Mängel, etc.) nicht mehr möglich sind, dürfen Händler die Retouren vernichten. Auch wenn ein Produkt für den Händler wirtschaftlich “nicht mehr tragbar sei”, dürften sie es als Abfall deklarieren.

Von Retouren abgesehen, soll die Obhutspflicht aber auch für unverkaufte Neuware gelten. Übrig gebliebene Produkte aus der letzten Saison dürfen nicht mehr vernichtet werden, um etwa Lagerkosten zu sparen o.ä.  

Nachhaltigkeit im Reitsport: Equizaar
© Sina Spindler

Warum brauchen wir ein Gesetz für Retouren?

Nötig ist das neue Retourengesetz, bzw. die Obhutspflicht aus zwei Gründen. Der gravierende Grund ist dabei uns, den Verbrauchern, zuzuschreiben. 

Für allzu viele ist es normal, beim Online Shopping generell Retouren einzuplanen. Wir bestellen Kleidung in mehreren Größen oder wir bestellen Produkte, von denen wir uns nicht mal sicher sind, ob wir sie überhaupt haben möchten.

Alle Produkte, gegen die wir uns final entschieden, konnten kostenlos und ohne großen Aufwand zurückgesendet werden. 

Der anderen Grund, weshalb das neue Retourengesetz seine Berechtigung hat, liegt bei den Händlern. Wirtschaftlich gesehen ist es für die Unternehmen günstiger die Retouren zu vernichten als sie aufzubereiten und wieder zu verkaufen. 

Die Kosten für Bearbeitung und Lagerung (bereits einmal verkaufte Ware gilt als B-Ware und muss getrennt zur restlichen Ware gelagert werden) sind generell höher als die Kosten einer Vernichtung. 

Nachhaltigkeit im Reitsport
© Sina Spindler

Schlupflöcher im Retourengesetz – Wo das Gesetz noch nicht ausgereift ist

Generell scheinen die Neuerungen auf den ersten Blick eine Verbesserung zu bringen, aber da ginge noch mehr. 

Im aktuellen Gesetzentwurf, sind noch zu viele Schlupflöcher. Beispielsweise ist der Händler selbst dafür verantwortlich zu deklarieren, welche Ware noch zu verkaufen ist, welche dagegen nicht mehr, und warum. Eine Kontrolle dieser Bewertungen ist aktuell nicht vorgesehen.

Auch unverkaufte Lagerware, kann der Händler unter bestimmter Dokumentation weiterhin vernichten. Wenn sie beispielsweise wegen Lagerschäden, die ursprünglichen Produkteigenschaften nicht mehr erfüllt. Auch hier sind keine Kontrollen vorgesehen.

So vermeidest Du Retouren

Hauptsächlich macht unser Einkaufsverhalten ein solches Gesetz nötig. Denn durch bewusstes konsumieren und den Versuch so zu bestellen, dass im besten Falle keine Retouren nötig sind, könnte wohl der Großteil aller Retouren vermieden wären. 

Mit ein paar einfachen Tipps können wir Verbraucher Retouren vermeiden:

  • Orientierung an den Größentabellen. Viele Hersteller geben Größenabweichungen an, um von vorneherein Fehlkäufe zu vermeiden. 
  • Nicht einfach generell mehrere Größen/Ausführungen bestellen. Genau überlegen was zu einem selbst passen könnte, die Herstellerangaben beachten und dann auch wirklich nur das bestellen, was man wirklich braucht.
  • Nur das bestellen, was einem wirklich zusagt. Nicht mit dem Hintergedanken bestellen – “Vielleicht sieht es ja in echt besser aus….” 
  • Mit dem bestellen vorsichtig umgehen. Sollte es dann doch zurückgeschickt werden müssen, sollte es im bestmöglichen Zustand sein, damit es dann auch sicher weiterverkauft werden kann. 

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