Wir verraten Dir, warum Du die neue Dokumenation von Netflix “Seaspiracy” beim nächsten Filmabend bevorzugen solltest und stellen Dir hier schon mal ein paar spannende Fakten zusammen!
Das Ökosystem Meer stirbt. Endgültig und unwiederbringlich. Aber warum? Im Jahr 2018 hat jeder Deutsche durchschnittlich 13,7 Kilogramm Fisch im Jahr gegessen, dabei achten immer mehr Konsumenten darauf Fischprodukte zu kaufen, die mit Siegeln wie “Delfinfreundlich” oder dem “MSC” – Siegel ausgezeichnet sind.
Auch auf den eigenen Plastikverbrauch achten Verbraucher vermehrt um die Meere zu schützen. Besonders, wenn in den Medien Bilder von gestrandeten Meerestieren auftauchen, deren Mägen voll gefüllt sind mit Plastik. Aber sind wir wirklich das Problem? Oder werden wir als Sündenbock dargestellt und uns die Schuld eingeredet, um das eigentliche Problem zu vertuschen?
Diese Fragen beantwortet die Dokumentation Seaspiracy und deckt nebenher das eigentliche Problem auf.
Wir fassen zusammen:
- Seaspiracy: Wer ist wirklich verantwortlich?
- Umweltsiegel – “nice to have” oder unglaubwürdig?
- Kritiker, Beifang und natürliche Feinde – Seaspiracy deckt auf
- Seaspiracy: Der Zukunftsgedanke
Seaspiracy: Wer ist wirklich verantwortlich?
Ali Tabrizi führt den Zuschauer durch seine Reise über die Weltmeere. Eigentlich möchte er in seinem ersten Dokumentarfilm Seaspiracy über die Schönheit der Ozeane berichten. Während seiner Recherchen wird sein Bild auf die Bedrohungen für die Meere aber grundlegend verändert.
Während verschiedener Interviews mit Experten wird jedoch deutlich, wie wenig der “Haushaltsplastikmüll” eigentlich mit dem großen Problem zu tun hat. Der “Great Pacific Ocean Garbage Patch”, also die riesige Ansammlung an Plastikmüll vor Hawaii besteht mehrheitlich aus Fischernetzen. Auch der restliche Müll stammt hauptsächlich aus Abfällen der Fischindustrie – über Bord geworfen und dem Meer überlassen!
Wir zeigen Dir, was aus recycelten Fischernetzen noch so werden kann!
Zwar bestärken die Experten mehrfach, dass es trotzdem wichtig ist, auf den eigenen Plastikkonsum zu achten. Denn jedes Stück Plastik, dass in den Ozeanen landet ist eines zu viel, aber trotzdem würde sich an der aktuellen Lage nichts ändern, selbst wenn wir von heute auf morgen kein Milligramm Plastik mehr verwenden würden.
Umweltsiegel – “nice to have” oder unglaubwürdig?
Dass in der Fischindustrie einige schwarze Schafe ihr Unwesen treiben, ist den meisten Verbraucher klar. Um umweltschädliche Praktiken zu umgehen richten sich die meisten Verbraucher nach Siegeln auf den Produkten, die bestimmte Besonderheiten aufzeichnen.
Im Gedächtnis bleibt ein Interview mit der Organisation “Delfinfreundlich”. Nicht nur, weil sie als eine der wenigsten überhaupt gesprächsbereit war, nein, sondern hauptsächlich wegen der erschreckenden Antworten.
Hier findest Du 10 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.
Das Siegel “Delfinfreundlich” befindet sich hauptsächlich auf Thunfischprodukten, das bei der Thunfisch-Fischerei Delfine häufig als Beifang mit in den Netzen landen. Im Interview gibt die Organisation an, dass Fischereien ihr Siegel gegen Geld erhalten, die Organisation aber nicht garantieren könne, dass sich daran gehalten werde. Die Kontrolleure der Organisation würden nur unregelmäßig auf den Schiffen kontrollieren, und eine Bestechlichkeit kann auch nie ausgeschlossen werden.
Möchte man wissen warum, gilt der gleiche Grundsatz wie immer, wenn Menschen seltsame Dinge tun – folge dem Geld. Dabei stößt Ali Tabrizi auf interessante Verbindungen – zwischen großen Fischereibetreibern, Siegel – Organisation und so manchen Umweltaktivisten besteht eine finanzielle Verbindung. Jeder spendet für den jeweils anderen – und der Rest hält den Mund. Und die Bevölkerung fern vom Kern des Problems?
Kritiker, Beifang und natürliche Feinde – Seaspiracy deckt auf
Dass sich die Fischindustrie gerne Feinde vom Leib hält, muss Dokumentarfilmer Ali Tabrizi in mehrfacher Hinsicht herausfinden.
Zu Beginn seiner Reise wird er in Japan Zeuge großer Delfinschlachtungen. Die einzige Erklärung für das sinnlose Gemetzel: Die japanischen Fischer sehen die Delfine in der Schuld, dass die Thunfischbestände immer weiter zurückgehen. Der Konkurrent wird vernichtet. Geschützt und vertuscht wird das ganze von der japanischen Regierung.
Aber noch schlimmer: Nicht einmal vor Menschenleben wird halt gemacht. Immer wieder verschwinden Beobachter von Fischereischiffen. Man vermutet: sie werden getötet und im Meer entsorgt. Auch oft werden Kontrolleure bedroht und ermordet – ein bekanntes Problem, über das keiner sprechen möchte.
Seaspiracy: Der Zukunftsgedanke
Alle befragten Organisationen raten dazu viel Fisch zu essen – aber nur den mit den nachhaltigen Siegeln. Auf direkte Frage kann (oder will) aber niemand eine Definition für nachhaltigen Fisch geben.
Manche geben sogar zu, dass Verbraucher momentan nicht effektiv nachvollziehen könnten, unter welchen Umständen ihr Fisch wirklich gefangen worden sei. Kein Fisch zu essen wäre aber auch keine Lösung – sonst hätten die Fischereien ja kein Geld um nachhaltigere Fangmethoden einzusetzen.
Die Filmemacher bezweifeln aber, dass dafür überhaupt eine Bereitschaft da ist. Vielmehr sehen sie den Grund für die Empfehlung in den regelmäßigen Spendengeldern. Verdienen die Fischereien nichts mehr, gibt es natürlich auch keine Spenden mehr.
Seaspiracy ist definitiv ein Film, den man gesehen haben sollte.